Ruhr MuseumDas Ruhr Museum befindet sich in der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein, Schacht XII in Essen. Es existiert seit dem 1. Januar 2008 als unselbstständige Stiftung innerhalb der Stiftung Zollverein in der Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, des Landschaftsverbandes Rheinland und der Stadt Essen. Als Regionalmuseum zeigt es in seiner Dauerausstellung die gesamte Natur- und Kulturgeschichte des Ruhrgebietes. Es versteht sich nicht als klassisches Industriemuseum, sondern als Gedächtnis und Schaufenster der Metropole Ruhr.
Das Ruhr Museum verfügt über umfangreiche Sammlungen zur Geologie, Archäologie, Geschichte und Fotografie, die im Wesentlichen auf den Sammlungen des ehemaligen Ruhrlandmuseums der Stadt Essen beruhen. Sie werden insbesondere mit regionalem Bezug ständig vermehrt und thematisch erweitert. Neben der Dauerausstellung zur Natur, Kultur und Geschichte des Ruhrgebietes zeigt das Ruhr Museum regelmäßig Sonderausstellungen, auch zu Themen, die sich nicht auf das Ruhrgebiet beziehen. Es verbindet sein umfangreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm mit dem Denkmalpfad Zollverein, der Route der Industriekultur und dem Portal der Industriekultur in der Kohlenwäsche.
Seit seiner Eröffnung am 9. Januar 2010 gemeinsam mit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 hat sich das Ruhr Museum zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Über 400.000 Besucher sahen im ersten Jahr die Dauerausstellung und die Wechselausstellungen des Museums.
|
Fotoarchiv des Ruhr Museums
Das Ruhrlandmuseum, der Vorläufer des Ruhr Museums, übernahm 1989 von der Kulturstiftung Ruhr eine aus mehreren Konvoluten bestehende Fotosammlung zur Geschichte des Ruhrgebiets. Dies markiert die Geburtsstunde des Fotoarchivs als eigenständiger Abteilung des Museums - Zeichen einer seinerzeit noch durchaus ungewöhnlichen Wertschätzung regionaler fotografischer Überlieferung. Seit den 1990er Jahren werden die Bestände regelmäßig in Ausstellungen und Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zur Zeit umfasst das Bildarchiv mehr als vier Millionen Negative und mehrere Zehntausend Papierabzüge und Dias. Es handelt sich dabei überwiegend um komplette Nachlässe von Bildjournalisten und Ateliers, außerdem um einzelne Serien oder Teile von Werken, die sich auf das Ruhrgebiet beziehen. Daneben existieren anonyme und private Überlieferungen.
Die zeitlichen Schwerpunkte der Sammlung erstrecken sich von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende, insbesondere die 1930er sowie 1950er bis 1990er Jahre. Thematisch wird ein breites Spektrum abgebildet: alte und neue Bilder der Region, Zeugnisse der wechselvollen Geschichte von Politik, Kultur und Sport, von Landschaften und Städten; Beobachtungen der Menschen und ihres Alltags; Dokumente der Industriearchitektur ebenso wie der unterschiedlichsten Arbeitsplätze und schließlich der Zeugen des Strukturwandels.
Unter den Fotografen finden sich viele berühmte Namen - von Ruth Hallensleben, Ludwig Windstosser, Albert Renger-Patzsch, Richard Gerling bis André Gelpke, Thomas Struth, Henning Christoph, Michael Wolf, Joachim Schumacher oder Bernd und Hilla Becher. Aufbewahrt werden die Bilder von so bedeutenden Presse- und Industriefotografen wie Willy van Heekern, Peter Kleu, Josef Stoffels, Anton Tripp, Hermann Hill, Rudolf Holtappel, Marga Kingler und Manfred Scholz.
Die Sammlung steht allen Interessenten offen; sie wird von Wissenschaftlern der unterschiedlichen Disziplinen ebenso genutzt wie von Medien, von anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen und von Bürgerinnen und Bürgern, die sich über bestimmte Aspekte der Geschichte und Gegenwart der Region informieren möchten.
|